Nürburgring/Mannheim – Am 13. und 14. Oktober kam die Kartslalom-Elite des ADAC am Nürburgring zum alljährlichen Bundesendlauf zusammen. Der ausrichtende ADAC Nordrhein e.V. konnte mit dem historischen Fahrerlager einen geschichtsträchtigen Ort als Kulisse präsentieren. Die Geräuschkulisse des angrenzenden Nürburgrings auf dem zeitgleich die Westfalen Trophy stattfand tat zusammen mit Moderator Swen Wauer ihr übriges um Zuschauer als auch Piloten in Rennfieber zu versetzen.
In jeder der fünf Altersklassen traten 51 Fahrer, die sich durch Ihre hervorragenden Leistungen über die ganze Saison hinweg qualifiziert hatten, um den im Kartslalom am schwierigsten zu erringenden Verbandstitel an – ADAC Bundesendlaufsieger 2018, auch unter dem Namen „Deutscher Kartslalom Meister im ADAC“ bekannt. Während die Altersklassen K3 bis K5 bereits am Samstag Ihren Wettkampf austrugen, kamen die Altersklassen K2 und K1 am Sonntag in den Genuss des hervorragenden Wetters. Das Starterfeld pro Altersklasse setzte sich aus den jeweils drei Meisterschaftsersten der einzelnen ADAC Regionalverbände zusammen, wobei die jeweils Drittplatzierten zuerst ins Rennen gingen.
Unter Ihnen, der in der nordbadischen Meisterschaft drittplatzierte Louis Arnold aus Mannheim, seines Zeichens Fahrer des MSC Altenbach und für den ADAC Nordbaden mit der Startnummer 16 am Start. Der Parcours lud bereits 12 der vorangegangenen Fahrer und Fahrerinnen zu Fehlern ein – nur Matteo Di Pietro, Fynn Leon Schindler sowie Vincent von Malsch blieben fehlerfrei, letzterer zu diesem Zeitpunkt mit einer Zeit von 43,32s an der Spitze des Klassements. Der offensichtlich von Trainer Fabrizio D’Antoni bestens vorbereitete Arnold setzte an diesem Sonntagnachmittag das erste Ausrufezeichen in dieser Altersklasse. In seinem Probelauf gelang ihm eine fehlerfreie Runde mit einer Zeit von 40,65s. Nun musste diese jedoch erst noch im 1. Wertungslauf bestätigt werden – nicht immer ein einfaches Unterfangen.
Endgültig meldete der baden-württembergische Meister von 2018 seine Titelansprüche an, als er in seinem 1. Wertungslauf die Messlatte mit einer Zeit von 40,49s nochmal ein Stückchen anhob. Eine Differenz von 2,9s zum bisherigen Spitzenreiter fand auch Moderator und Sprecher Wauer beeindruckend. Damit, und dem waren sich alle bewusst, war noch nichts gewonnen, aber die Basis für die zweite Runde war gelegt. Nun war jedoch erstmal warten auf die restlichen 35 Piloten angesagt, unter Ihnen starke Fahrer wie Volkan Saglam, Robin Böhm, aber auch Kian Eichmann, Leon Konnerth oder Noah Schläfer. Am Ende des Durchgangs kamen nur der bereits genannte Saglam sowie Hannes Eisenbarth an Arnold heran, Saglam mit einer Differenz von 0,51s, der drittplatzierte Eisenbarth mit einem Abstand von 0,88s.
Es ging in die spannende zweite Runde und die Altersklasse ihrer Entscheidung um den Titel entgegen. Das Fahrerfeld schien zu diesem Zeitpunkt wesentlich sicherer als noch im ersten Durchgang. So blieben neun von 15 Fahrern fehlerfrei, bis der Spitzenreiter des ersten Durchgangs wieder an den Start ging. Mit der Präzision eines Schweizer Uhrwerkes ging der aus dem Mannheimer Stadtteil Seckenheim stammende Pilot absolut fehlerfrei zu Werke, und konnte sich erneut mit einem Abstand von über zwei Sekunden und weißer Weste an die Spitze des Feldes setzen. Auf der Anzeige erschien eine Zeit von 40,69s und ein Blick auf die Zeiten der anderen Piloten verriet, dass zumindest das Podium zu diesem Zeitpunkt bereits gesichert sein sollte. Dennoch blieb es spannend – Arnolds an diesem Tag vom Pech verfolgter und sonst bärenstarker Teamkollege Robin Böhm hatte bereits bewiesen, dass auf dem Parcours auch eine Zeit von 39,69s möglich wäre.
Blieben demnach als Verfolger Hannes Eisenbarth (#32) mit einer eher theoretischen Chance – nach seiner Zeit vom 41,37s in Lauf 1 würde er in Lauf2 eine Zeit von 39,80s benötigen um sich an die Spitze zu setzen. Außerdem der ebenfalls für Nordbaden gestartete Volkan Saglam (#50) – ihm würde eine durchaus machbare Rundenzeit von 40,17s genügen, um sich in diesem Jahr den Titel zu sichern. Fahrer um Fahrer ging nun an den Start um den zweiten Lauf zu absolvieren. Eisenbarth konnte seine Zeit aus Lauf 1 nicht wiederholen, und rutschte durch seine Rundenzeit von 41,93s in Durchgang zwei sogar auf Platz neun im Abschlussklassement. Mit Spannung wurde nun der Start der Nummer 50 erwartet! Mittlerweile stand fest, dass die beiden sich gut verstehenden Jungs aus Nordbaden den Titel unter sich ausmachen werden. Doch wer würde am Ende ganz oben auf dem Treppchen stehen – Louis Arnold oder Volkan Saglam?
Der nordbadische und südwestdeutsche Meister von 2018 ging routiniert wie eh und je ans Werk und meisterte Aufgabe für Aufgabe bravourös und fehlerfrei – einzig im sogenannten Ypsilon verlor er etwas Zeit, lies sich aber dadurch nicht aus dem Konzept bringen und bahnte sich seinen Weg der Ziellinie entgegen. Nach der sogenannten Brezel ging es fehlerfrei in Richtung Ziel. Mit passieren der Ziellinie stoppte die Uhr und auf der Anzeige stand in roten Ziffern „00:40:85“ – eine tolle Zeit, aber zu wenig um Louis Arnold noch einzuholen.
Der ADAC Bundesendlaufsieger Kartslalom 2018 der Altersklasse K1 und somit Deutsche Meister im ADAC stand fest:
Louis Arnold aus Mannheim
Mit den unterhaltsam durch Swen Wauer moderierten Ehrungen aller Sieger und Fahrer der Klassen K1 und K2 im extra gegenüber dem DORINT Hotel aufgebauten Zelt erhielt der diesjährige Bundesendlauf einen krönenden Abschluss. Alle Fahrer bekamen einen kleinen Preis und eine Urkunde – die Top 10 zusätzlich einen Pokal und der Sieger einen Siegerkranz. Außerdem stiftete der Reifenhersteller BEBA jeweils für den Klassensieger einen Satz Kartreifen.
(ta)
Die Ehrung des Titelgewinners
Weitere Informationen
Alle Ergebnisse des Wettkampfs finden sich auf der Webseite von ADAC Motorsport – https://www.adac-motorsport.de/adac-kartslalom/de/detailergebnisse-2018/nuerburgring-7126/