Zum Start meiner mittlerweile dritten Kartslalomsaison im Jahr 2018 möchte ich euch auf eine kleine Reise mitnehmen – wie fing alles an, wie bin ich überhaupt in den Kontakt mit dem Kartsport gekommen, usw.
Ein ganz normaler Junge (oder?)
Seit dem ich denken kann, dreht sich in meinem Leben vieles um Autos. Ich spiele gern mit jeglicher Form von Spielzeugautos – ob klein oder groß, manuell oder ferngesteuert, elektronisch oder ganz klassisch – alles was Räder hat und eine gewisse Geschwindigkeit war seit jeher interessant. Aber diese Leidenschaft teile ich sicherlich mit vielen Jungs in meinem Alter. Natürlich erfolgte aufgrund meines Interesses auch der ein oder andere Besuch am nahe gelegenen Hockenheimring.Trotz aller Begeisterung für die Helden der Rennstrecke, hatte ich im zarten Alter von sechs Jahren wie viele Gleichaltrige erstmal Fußball im Verein probiert. So gern ich jedoch mit meinen Freunden auf dem Spielplatz oder bei anderen Gelegenheiten kickte, so richtig große Freude wollte sich für mich beim Training nicht einstellen.Eines Tages kam meinen Eltern die Idee sowas wie einen “Tag der offenen Tür” auf der Kartstrecke in Walldorf zu besuchen. Vor Ort hatte man die Möglichkeit auch mit kindgerechten Karts zu fahren. Nach anfänglichem Respekt und Zureden meiner Eltern stieg ich dann auch in so ein “Höllengefährt”. Und was soll ich sagen, nachdem ich verstanden hatte wo sich Gas und Bremse befinden und die ein oder andere Runde gedreht hatte, wollte ich gar nicht mehr aussteigen.
Der Schock (weil alles teuer ist)
Nachdem meine Eltern mitbekommen hatten wie viel Spaß mir diese gesamte Aktion gemacht hat, wurde sich direkt informiert. Allerdings stellte sich sehr schnell heraus, wie teuer dieser Sport auch sein kann. Mit Summen von mehreren tausend Euro unter Anderem fürs eigene Kart, Fahrtkosten zu Rennstrecken, Teile, usw. (und dass pro Jahr) rückte mein Traum erstmal in weite Ferne.
Die Rettung (oder es geht auch günstig)
So leicht wollten wir uns dann dennoch nicht geschlagen geben. Mein Vater setzte sich wieder an seinem PC und recherchierte. In der Rhein-Neckar-Region gibt es, wer hätte das gedacht, doch einige Motorsportvereine – unter anderem den MSC Nußloch e.V. im ADAC. Und dieser veranstaltete vor rund 2 Jahren regelmässig einmal die Woche ein “Schnupperprogramm”. Der Entschluss war schnell gefasst, und obwohl der Kartsport eigentlich meist erst ab 8 Jahren gedacht ist, fuhren wir dorthin. Immer im Hinterkopf dass es auch nichts werden könnte, da ich zu diesem Zeitpunkt erst sechs Jahre alt war.Glücklicherweise hab ich dann doch ein wenig Talent, so dass schnell klar war, dass für mich die Altersgrenze nicht gelten würde, zumal ich im Sommer bereits sieben Jahre werden sollte. Aber noch viel besser – Kart geht auch in günstig. Der Kartsport teilt sich nämlich in mehrere Disziplinen – und eine davon ist der sogenannte Jugend-Kart-Slalom. Auch wenn man übers Jahr hinweg sicherlich mit ordentlicher Ausrüstung etwas teurer kommen dürfte, ist dies eine kostengünstige Alternative zum Einstieg in den Rennsport. Im Normalfall bezahlt man seinen normalen Vereinsbeitrag, wie im Fußball auch. Dazu kommt natürlich noch Ausrüstung, wie Helm, usw. Aber für einmalig ca. 300 Euro ist man bereits gut gewappnet.Dass waren jetzt ganz andere Beträge – und damit begann meine Geschichte als aktiver Fahrer. Meine Eltern meldeten mich an und das regelmäßige Training fing an.
Kartslalom – Training, Training, Training
Von nun an ging es wöchentlich ein bis zweimal zum Training – an Wettkampfreife war allerdings noch nicht zu denken. Ich musste noch viel lernen, den der Platz der einen bleibt um schnell zwischen den Pylonen durchzufahren ist sehr gering und erfordert einiges an Übung. Dennoch startete ich dann irgendwann in Reilingen zu meinem allerersten Rennen in der Altersklasse K0, welche nur in bestimmten Bundesländern gefahren wird. Glücklicherweise auch in Baden-Württemberg, sonst hätte ich erst ein Jahr später in den aktiven Wettbewerb einsteigen können. Natürlich beendete ich mein Rennen als Rookie auf dem letzten Platz – aber ich hatte Blut geleckt und wollte mehr. So wurde fleißig weiter trainiert und bei zukünftigen Rennen war ich dann schon nicht mehr automatisch Letzer – ein erster Erfolg.
Meine erste richtige Saison
Im März 2016 und nach kurzer Vorbereitung startete ich in der nun nächsthöheren Alterklasse K1. Ausgerechnet hatten wir uns für die Saison aufgrund des starken Teilnehmerfeldes eine generell Platzierung zwischen Platz 15 und Platz 17. Umso erstaunlicher, dass ich gleich im ersten Rennen eine Top 10 Platzierung einfahren konnte. Der weitere Saisonverlauf hatte seine Höhen und Tiefen, jedoch mit einem 9. Platz in der nordbadischen Meisterschaft sowie der nachträglichen Qualifikation zur baden-württembergischen Meisterschaft (bei welcher ich im Mittelfeld landete) einen versöhnlichen und schönen Abschluss.
Und was ist mit Rundstrecke?
Während der Saison hatte ich mich hauptsächlich auf den Slalom konzentriert, gerade vor Wettkämpfen hatte ich es daher vermieden in einer anderen Form als den Slalom zu bewegen. Dennoch blieb die ein oder andere Gelegenheit nicht aus auch auf die Rundstrecken in Nussloch oder diversen Indoor-Kartbahnen zu gehen. Persönliches Highlight war natürlich die erste Fahrt in meinem 390ccm 4-Takt Kart. Tolles Gefährt. Um aber auch weiterhin alle Möglichkeiten zu haben, besuchte ich dann im Spätherbst noch einen Lizenzlehrgang des DMSB in Fulda. Glücklicherweise konnte ich bei winterlichem Wetter mit erstem Schnee die Prüfung bestehen und darf nun für 2018 beim DMSB nach einer sportmedizinischen Untersuchung meine nationale Kartlizenz der Klasse A beantragen. Diese Lizenz kann mir später den Start bis in die höchsten deutschen Kartklassen erlauben, warten wir es ab.
Ausblick 2018
Kart fahren, Kart fahren, Kart fahren . Aufgrund der Wegzeiten nach Nußloch, bin ich mittlerweile auch Mitglied des MSC Altenbach e.V. und werde in der neuen Saison im Bereich des Slalom für meinen neuen Club an den Start gehen. Mal sehen wie ich mich 2018 entwickle, und ob ich mein Ergebnis aus dem Vorjahr verbessern kann. Die Voraussetzungen sind gegeben – jetzt liegt es nur an mir. Nebenher werde ich sicherlich weiterhin Karts auf der ein oder anderen Rundstrecke bewegen – und wer weiß – vielleicht sieht man mich dort früher oder später auch mal im Rahmen einer regionalen oder überregionalen Meisterschaft. Time will show.
Keep racing !!!
P.S.: Wenn ihr Fragen habt, oder generell mit mir Kontakt aufnehmen wollt – schreibt mir einfach – ich freu mich über jede Nachricht.